Ein Internat für Koliech: Zukunft durch Bildung für 148 Kinder

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Ein Internat für Koliech: Zukunft durch Bildung für 148 Kinder

Im Februar fand der erste Spatenstich statt und nun ist das Bauprojekt bereits in vollem Gange: Dentists for Africa errichtet ein Internat für 148 Schülerinnern und Schüler in Koliech, Westkenia. Damit erhalten besonders hilfsbedürftige Kinder der strukturschwachen Region Homa Bay County einen Zugang zu Bildung. Finanziert wird das Projekt von der Aumund Foundation mit rund 500.000 Euro. Zum neuen Schuljahr im Januar 2025 soll das Internat in Betrieb genommen werden.

Große Freude an der von DfA und Partnern errichteten St. Michael Preparatory and Orphanage School in Koliech/Westkenia: Seit Februar werden zwei Schlaftrakte mit sanitären Anlagen für insgesamt 148 Mädchen und Jungen, ein Speisesaal, eine Lehrerunterkunft sowie eine Bibliothek errichtet. Damit geht ein jahrelang gehegter Wunsch der Schule, des Betreibers (Franciscan Sisters of St. Joseph Asumbi – ein kenianischer Franziskanerorden), lokaler Gruppen und von DfA selbst in Erfüllung.

Koliech ist ein kleiner Ort am Victoriasee inmitten einer ländlichen und stark unterversorgten Region. Die Aidsrate liegt bei etwa 20 Prozent. Hier leben besonders viele Waisen und Halbwaisen, die unter der Obhut von Verwandten groß werden. Die Wege zu Bildungseinrichtungen sind oft sehr lang, falls die Schulgebühren überhaupt aufgebracht werden können. Für diese Kinder, die aus benachteiligten Verhältnissen kommen, ist es die einzige Chance, einen Zugang zu Bildung zu erhalten. DfA nahm im vergangenen Jahr 57 der bedürftigsten Kinder ins Patenschaftsprogramm auf.

 

Sponsor gefunden

Mit der in Rheinberg ansässigen und international agierenden Aumund Foundation konnte nun ein Sponsor für den Bau des Internats gefunden werden – und nicht nur dafür: Auch die Schulgebühren und Betriebskosten für den aktuell laufen „provisorischen“ sowie den „vollwertigen“ Internatsbetrieb ab 2025 übernimmt die Stiftung. Der Internatsbetrieb ist bereits für 80 Kinder in Interimsgebäuden im Januar gestartet. „Unser Stifter Franz W. Aumund wollte benachteiligten Kindern weltweit durch die Förderung von Bildungsprojekten Türen zu einem selbstbestimmten Leben öffnen. Wie könnten wir sein Ziel besser erreichen als durch Projekte wie dieses?“ erklärt Katja Jüngst, Geschäftsführender Vorstand der Aumund Foundation.

Dr. Hans-Joachim, 1. Vorsitzender von DfA, bringt seine Freude zum Ausdruck:

„Wir sind sehr dankbar, dass die Stiftung uns in diesem großen Projekt unterstützt. Ohne diese Hilfe könnten wir den Bau und die Versorgung der Kinder nicht realisieren.“

 

 

Positive Auswirkungen für die Kinder und gesamte Region

Für die Kinder bedeutet das Internat eine große Erleichterung in vielerlei Hinsicht. Sie müssen keine langen Schulwege mehr zurücklegen, müssen nicht mehr zur Ernährungssicherung der Familie beitragen und erhalten eine regelmäßige Ernährung sowie medizinische Versorgung. Der Schulbesuch wird ermöglicht, ohne dass die Familien Schulgebühren oder Kosten für Schulmaterial aufbringen müssen. Zudem trägt das Internat dazu bei, Teenagerschwangerschaften zu verringern und den Kindern eine Perspektive für ihre Zukunft zu bieten.

Auch die gesamte Region profitiert von dem Projekte: Der Einsatz regionaler Materialien und die Schaffung neuer Arbeitsplätze etwa sind wichtige wirtschaftliche Faktoren.

„Das Projekt bringt den Grundgedanken unserer Arbeit auf den Punkt: Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Unsere Unterstützung wird gezielt so eingesetzt, dass sie nachhaltig etwas verändert“, erläutert Dr. Hans-Joachim Schinkel.

Frühere Berichte zur Schule und den Entwicklungen finden Sie hier: von 2022 sowie von 2021

 

Fotos: DfA, Dierck, Adiema