Dringend Paten gesucht: Evaline und 56 weitere Waisenkinder wollen die Schule besuchen

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Dringend Paten gesucht: Evaline und 56 weitere Waisenkinder wollen die Schule besuchen

Dieses strahlende Lächeln gehört Evaline. Sie spielt gern Fußball und ihr Lieblingsfach ist Mathematik. Evaline lacht viel mit ihren Freunden von der St. Michael Preparatoy and Orphanage School und geht gern in die Schule. Niemand würde vermuten, dass sich hinter der Fröhlichkeit der 12-Jährigen ein hartes Schicksal verbirgt.

Evaline lebt im westkenianischen Koliech und besucht die St. Michael Preparatory and Orphanage School. Sie ist Vollwaise und hat beide Eltern auf tragische Weise verloren. Ihr Vater verstarb vor einigen Jahren an AIDS. Das ist nicht ungewöhnlich in dieser Region, liegt doch die Aidsrate in Homa Bay County bei über 20 Prozent. Hier leben daher besonders viele Waisenkinder. Evalines Mutter verheiratete sich wieder – und starb wenig später „durch Strangulation durch ihren wiederverheirateten Ehemann“, so schreibt es Frances Mwai, Mitarbeiter unseres Büros in Nyabondo.

 

Evaline und ihre Familie

Evaline (l.) mit ihrer Großmutter, ihrer Cousine und ihrem Bruder.

Adoptiert von der Großmutter

„Evalines Großmutter mütterlicherseits war in Angst und Sorge um ihr Wohlergehen und adoptierte sie und ihren Bruder Bravin“, erzählt er. Pamela Atieno Owidi – die Großmutter – ist 64 Jahre alt und arbeitet als Gemüsehändlerin und Subsistenzlandwirtin. Ihr Einkommen reicht gerade für die tägliche Versorgung mit Nahrungsmitteln. Wie sie das Schulgeld für ihre Enkel aufbringen soll, weiß sie nicht. „Und sie hat Angst, dass Evaline so enden könnte wie ihre Cousine Nancy, die mit 16 Jahren derzeit schwanger ist“, fügt Frances Mwai hinzu. „Dies ist leider auch kein Einzelfall: Frühe Schwangerschaften sind ebenfalls ein Problem in dieser von Armut geprägten Region.“

 

Die St. Michael Preparatory and Orphanage School in Koliech.

Die St. Michael Preparatory and Orphanage School in Koliech.

Schulbau von DfA half der gesamten Gemeinde

2018 hat DfA in Zusammenarbeit mit den Franciscan Sisters daher die St. Michael Preparatory and Orphanage School erbaut, bezuschusst von der Stiftung Nord-Süd Brücken und BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“: Ein wichtiger Schritt für die Gegend, in der die Kinder zuvor in Wellblechhütten unterrichtet wurden. „Schon jetzt zeigt sich anhand der Zahlen: Die Schule hat dazu beigetragen, die Zahl der Schwangerschaften von Mädchen im Teenageralter in der Gemeinde zu verringern“, schreibt Frances Mwai. Außerdem wurden Arbeitsplätze geschaffen für Lehrer, Koch und Wachmann sowie für diejenigen, die die Schule mit Lebensmitteln versorgen. Das Bohrloch, das neben der Schule angelegt wurde, dient der gesamten Gemeinde als Trinkwasserquelle.

 

Evaline und ihr Bruder.

Aufnahme von 57 Waisenkindern ins Patenschaftsprogramm

Jedoch ist die Situation vor Ort für die Kinder noch nicht optimal: Viele müssen 4:30 Uhr aufstehen, um den langen Weg zur Schule zu gehen. Bei starkem Regen wird er zusätzlich erschwert. Um die Schule erhalten und die Lehrer bezahlen zu können, müssen Schulgebühren entrichtet werden. Das können sich die Pflegefamilien der Kinder meist nicht leisten.

Während eines Projektbesuchs wurde dem DfA-Vorstand der Ernst der Lage klar und das DfA Patenschaftsprojekt nach Koliech ausgeweitet. Dies bedeutet, dass Dentists for Africa nun für Evaline und 56 weitere Kinder Pateneltern sucht.

Evaline ist ehrgeizig und möchte einmal Buchhalterin werden. „Meine Sprachkenntnisse haben sich schon sehr verbessert, da wir uns nicht im lokalen Dialekt unterhalten dürfen“, erzählt das Mädchen. „Es ist so gut, dass meine Freunde und ich in der Schule verpflegt werden und in der Mittagspause nicht von der Schule nach Hause pendeln müssen.“

 

Evaline und 56 weitere Kinder wollen mit der Unterstützung von Pateneltern die Schule besuchen.

Zukunftspläne: Ausbau als Internat

Die Gemeindemitglieder wünschen sich den Ausbau der Schule mit zwei Schlafsälen und einem Sport- und Spielplatz. So könnten zunächst 40, später bis zu 120 Kinder in der Schule wohnen und dort versorgt werden. Das Land steht dafür zur Verfügung. Auch viele Kinder wünschen sich, dass sie bei der Schule übernachten können. Zuhause müssen sie ihren Familien auf dem Feld und im Haushalt helfen und haben dann wegen der langen Schulwege keine Zeit mehr zum Lernen und für Hausaufgaben. Den Plan zum Internatsausbau kann DfA allerdings momentan nicht unterstützen, da die erforderlichen finanziellen Mittel fehlen.

 

Sie wollen ein Waisenkind aus Koliech unterstützen und selbst Pate werden? Hier gibt es alle Informationen dazu.