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Ein junger Mann mit großem Potenzial

Zahnmedizinstudent Mark Wekesa im Mai 2021 an der University of Nairobi.

An der University of Nairobi treffen wir einen jungen Mann in strahlend blauem T-Shirt und mit Sonnenbrille. Mark Simiyu Wekesa studiert hier seit September 2019  Zahnchirurgie im Bachelor. Unterstützt wird er dabei von Dentists for Africa. „Als DfA in mein Leben trat, war das ein absoluter Wendepunkt für mich“, berichtet der 23-jährige. „Das ich es einmal so weit bringen würde, hätte in meiner Kindheit keiner gedacht“, sagt er und sieht sich um, als könne er es immer noch nicht so ganz glauben.

Armut und Ausgrenzung prägten seine Kindheit

Mark wuchs in einer ländlichen Gegend in der Nähe von Bungoma in Westkenia auf. Hier verdienen die Menschen ihren Lebensunterhalt vor allem mit der Landwirtschaft. 2006 verstarb seine Mutter, Gerüchten zufolge an HIV/AIDS. Mark wurde deshalb ausgegrenzt. Seine Verwandten wollten nichts von ihm wissen, mit einer Ausnahme: seiner Großmutter. Bei ihr kommt er unter. Bis heute ist er deswegen eher introvertiert und bleibt gerne für sich, erzählt er.

Nur ein Jahr später bekamen die beiden Besuch von einer Nonne, die sich nach Mark, seiner Lebenssituation und einen Wünschen erkundigte. Sie war durch die Witwenkooperative St. Monica Village auf die Familie aufmerksam geworden und berichtete nun von der Armut, in der der junge Mark aufwuchs. Bald darauf sollte sich vieles ändern: Mark, der noch nie in seinem Leben sein Dorf verlassen hatte, wurde in einem Auto abgeholt.  Mitarbeitende von Dentists for Africa brachten ihn zur Sr. Francis Hambale Grundschule, wo er mit 9 Jahren als Schüler der ersten Klasse eingeschrieben wurde. Über DfA konnte ein Pate in Deutschland für ihn gefunden werden.

Mark Wekesa beim Berufsberatungsseminar in Nyabondo im März 2019.

Foto: Frank Schabert

DfA-Patenschaft ermöglicht Zugang zu Bildung

In der Grundschule blühte Mark auf. Seine Lehrer begannen ihn aufmerksam zu beobachten. Das Lernen machte ihm Freude und so konnte er nach seinem Abschluss die weiterführende Schule besuchen. Für vier Jahre ging er auf die Nyang’ori High School für Jungen. Besonders die Naturwissenschaften hatten es ihm angetan. Seinen Abschluss machte er schließlich mit guten Noten und so wurde er von Sr. Seraphine, der Managerin des DfA-Patenschaftsprojekts, zu einem Berufsberatungsseminar nach Nyabondo eingeladen, das von zwei Einsatzleistenden von DfA aus Deutschland geleitet wurde. Kim Abbenhaus und Frank Schabert identifizierten Mark als Kandidaten für ein Stipendium für ein Zahnmedizinstudium. Mark war begeistert.

Ehrgeiziger und zuversichtlicher Blick in die Zukunft

Mit dem Start des Studiums besuchte Markt zum ersten Mal eine Großstadt, die nun sein Zuhause werden sollte – Nairobi. Das war nicht einfach für ihn, berichtet er. Doch er hat sich gut eingelebt und schmiedet bereits ehrgeizige Pläne für die Zukunft. „Ich arbeite wirklich hart und freue mich auf den Abschluss im Jahr 2025. Mein Traum ist es, die Situation in meiner Heimatgemeinde zu verbessern. Es gibt viel zu wenige Zahnärzte in Kenia. Ich möchte einen großen Einfluss auf die Gesellschaft und Afrika im Allgemeinen ausüben. DfA hat mich dazu motiviert.“