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Eine Schule wird zum Zuhause

Jane und ihre Mitschüler beim Unterricht an der neuen Schule in Koliech.

Jane Aluoch ist dreizehn Jahre alt und geht in die sechste Klasse der Grundschule. Bis vor kurzem besuchte sie noch eine Privatschule. Der Schulweg war so lang, dass sie morgens um 4:30 Uhr aufstehen musste, um rechtzeitig zum Unterricht anzukommen. Besonders während der Regenzeiten kam sie häufig zu spät oder konnte gar nicht zum Unterricht erscheinen. Auf dem Schulweg musste sie drei Flüsse überqueren. Durch die langen Schulwege war sie ständig müde. Die Schule, die sie besuchte, war zudem schlecht ausgestattet. Es gab dort kein Trinkwasser, die Mahlzeiten waren nicht ausreichend gekocht und die Ausrüstung war sehr dürftig.

Nun geht Jane auf die St. Michael Preparatory and Orphanage School in Koliech. Die Schule wurde im vergangenen Jahr von DfA und den Franciscan Sisters gebaut. Bezuschusst wurde der Schulbau von der Stiftung Nord-Süd Brücken und BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“. Die neue Schule ist sehr viel näher an Janes Wohnort. Sie bekommt dort drei warme Mahlzeiten und Trinkwasser. Die Schule hat ihr eigenes Bohrloch und somit eine verlässliche Wasserversorgung. Die Klassenräume sind groß und so können sich die Kinder leicht an die COVID-19 Vorschriften halten. Zudem ist die Schule sehr gut mit Büchern und Möbeln ausgestattet. „Ich liebe meine neue Schule“, erzählt Jane. „Der Unterricht ist sehr gut und wir können alle an einem eigenen Tisch sitzen. Hier kann ich gute Noten schreiben und später auf die Universität gehen, denn ich will später Ärztin werden.“

Die Umstände der Schüler

Die neue Schule ist in Homa Bay County. Dort liegt die Aids-Rate bei über 20 Prozent. In dieser Region leben daher besonders viele Waisenkinder. Sie leben oft bei Familien, die kaum genug Platz für ihre eigenen Kinder haben. Die Gemeindemitglieder wünschen sich daher den Ausbau der Schule mit zwei Schlafsälen und einem Sport- und Spielplatz. So könnten etwa 120 Kinder auch in der Schule wohnen und dort versorgt werden. Das Land steht dafür vor Ort zur Verfügung. Auch viele andere Kinder wünschen sich, dass sie an der Schule auch übernachten können. Zumindest unter der Woche, da sie sonst zuhause ihren Familien auf dem Feld und im Haushalt helfen müssen und dann wegen der langen Schulwege keine Zeit zum Lernen und für Hausaufgaben haben. Den Plan zum Internatsausbau kann DfA allerdings momentan nicht unterstützen, da die erforderlichen finanziellen Mittel fehlen.