Mit den Augen einer Einsatzleistenden: „Alltag“ als freiwillige Zahnärztin in Asumbi

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Mit den Augen einer Einsatzleistenden: „Alltag“ als freiwillige Zahnärztin in Asumbi

Als freiwillige Zahnärztin im Einsatz: Ariane Hillenbrand war in den vergangenen vier Wochen gemeinsam mit Camilla Windmann in der DfA Zahnstation in Asumbi tätig und gerade im Außeneinsatz in Rangwe. Ganz aktuell schickte die junge Zahnärztin aus Würzburg einen Zwischenbericht von ihrem ersten Einsatz für Dentists for Africa in Westkenia.

„Fast 70 Menschen konnten wir in Rangwe behandeln“, berichtet sie. Das Team, dem COHO Bernard Omondi und zwei weitere kenianische Mitarbeiter sowie der gerade aus Jena angereiste Einsatzleistende Dr. Jens Wurdinger angehören, traf auf einen außergewöhnlichen Einsatzort: eine Kirche. „Wir haben einen Patienten nach dem anderen behandelt, Tabitha hat die Instrumente für uns frisch aufbereitet – neben weidenden Kühen“, lacht Ariane Hillenbrand.

Wie bei jedem Außeneinsatz gaben die Zahnärztinnen gemeinsam mit Azubi Frances zwischendurch eine Prophylaxeschulung für die wartenden Patienten, stellte die Wichtigkeit der täglichen Mundhygiene in den Vordergrund und demonstrierte die Zahnreinigung. Mit Pancakes, Mandazi und Tee stärkte sich das Team zwischendurch. „Als letzte Patientin kam eine Mutter zur Behandlung, ihr Baby durfte Dr. Wurdinger in der Zwischenzeit halte.“, berichtet die junge Zahnärztin und fing den Moment direkt mit der Kamera ein. „Die Dankbarkeit der Patienten am Ende ist unglaublich“, sagt Camilla Windmann. Und das, obwohl vor Ort „nur“ extrahiert werden konnte. Für eine Behandlung wurden etliche Patienten in die Zahnstation nach Asumbi einbestellt. Die Ärzte waren mit Spenden von Familien und Bekannten im Gepäck nach Kenia gereist und setzten diese ein, um „free treatments“ – kostenfreie Behandlungen – anzubieten: Viele Füllungen wurden gelegt und Wurzelbehandlungen gemacht. Diese Gelegenheit ließen sich viele Patienten nicht entgehen – und erschienen tatsächlich zahlreich. „Es ging langsam erst los und die letzten beiden Tage wurde die Bude richtig eingerannt“, freut sich Ariane Hillenbrand.

Zwischendurch fand Dr. Jens Wurdinger Zeit, dem Auszubildenden Frances mit Unterstützung von Camilla Windmann – die sich als „Probandin“ zur Verfügung stellte – das richtige Legen einer Leitungsanästhesie zu demonstrieren.

Eine besondere Ehre ereilte die Einsatzleistenden am Freitag: Anlässlich des „World Day of the sick people“ (Internationaler Tag der Kranken, wird weltweit eigentlich am 11.2. gefeiert) besuchte der hiesige Bischof aus Homa Bay das Krankenhaus in Asumbi, segnete die Kranken und ehrte die Fortschritte des Krankenhauses – etwa die Inbetriebnahme eines neuen, von einem Unternehmen gesponserten EKG-Gerätes. „Die Regierung sollte mehr für das Gesundheitssystem tun, hat er in seiner Rede betont“, berichtet Ariane Hillenbrand. „Es wurden Geschenke verteilt und wir mussten auch ganz spontan nach vorne, erhielten einen Regenschirm als Geschenk, den wir dann COHO Ben bekommen hat, und wir durften Dentists for Africa vorstellen.“ Zum Abschluss durfte das DfA-Team gemeinsam mit dem Bischof Mittag essen. „Das würde einem ‚Normalo‘ in Deutschland nicht passieren, was für eine Ehre!“, freut sich Ariane Hillenbrand. Mit geschmückten Zelten, Torten und vorher einstudiertem Gesang vonseiten der Krankenhaus-Mitarbeiter wurden der Tag und der „hohe Besuch“ gefeiert.

Nach vier Wochen in Asumbi und einem herzlichen Abschied von Krankenhauschefin Sister John Mary und Tabitha, der „guten Seele“ des Gästehauses, geht es für Ariane Hillenbrand und Camilla Windmann nun für drei Wochen in die Zahnstation Kapnyeberai.

 

Fotos: Hillenbrand, Windmann, Wurdinger