Erfahrung, Fachkenntnis und Liebe zu Afrika: Dr. Isa Rait verstärkt das DfA-Team

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Erfahrung, Fachkenntnis und Liebe zu Afrika: Dr. Isa Rait verstärkt das DfA-Team

Eine Famulatur in Tansania weckte ihre Liebe zu Afrika und nun ist sie seit mehr als 20 Jahren für Dentists for Africa (DfA) aktiv: Als einsatzleistende Zahnärztin, Referentin, Projektmanagerin, DfA-Kontaktperson für die Zusammenarbeit mit der Moi-Universität oder mit Charity-Verkaufsständen auf dem Weihnachtsmarkt. Dr. Isa Rait kennt die Organisation und die Menschen hinter Dentists for Africa in Deutschland und Kenia, hat jahrelang Projekte mitentwickelt und -begleitet und unterstützt das DfA-Team nun im Bereich Fundraising.

Wie sieht Dein beruflicher Werdegang aus?

Von 1988 bis 2019 habe ich als Zahnärztin – Zusatzbezeichnung Oralchirurgie – gearbeitet: zunächst zwei Jahre in der Kieferchirurgie der Uni Kiel, dann in verschiedenen zahnärztlichen Praxen und von 1993 bis 2019 in eigener Praxis. Seit 2019 bin ich wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr als Zahnärztin tätig, sondern versuche andere Berufs- und Betätigungsfelder kennenzulernen.

Für DfA engagierst Du Dich seit 20 Jahren, nachdem Dich die Liebe zum afrikanischen Kontinent gepackt hatte.

Ja, Tansania hatte mich als Studentin so beeindruckt und ich wollte unbedingt als Zahnärztin für eine Organisation in Afrika tätig sein. 2003 war ich zum ersten Mal für vier Wochen als DfA-Einsatzleistende in Nyabondo, gemeinsam mit meinen beiden Söhnen, die damals 7 und 8 Jahre alt waren. 2019 und 2020 war ich als Referentin bei zahnärztlichen Seminaren von DfA in Kenia tätig und habe 2020 als Projektmanagerin für DfA gearbeitet. Zudem habe ich von 2002 bis zum Ende ihrer Berufsausbildung ein Patenkind über die Organisation unterstützt. 2023 habe ich nochmal eine Patenschaft übernommen.

Welches war das eindrücklichste Erlebnis, das Du während eines Einsatzes für DfA hattest?

Wir sind damals 2003 in ein Dorf zu einem mobilen Einsatz gefahren, in dem vorher noch nie ein Zahnarzt war. Entsprechend lang war die Schlange der Patienten vor der Behandlungshütte. Als wir abends um 19 oder 20 Uhr wieder fuhren, hatte ich ca. 80 bis 100 Patienten behandelt, alle Batterien von unseren Taschenlampen waren leer, und die Schlange war noch genauso lang wie am Morgen. Da erst habe ich begriffen, wie groß der Behandlungsbedarf in diesen Regionen ist. Es war bedrückend, so viele Unbehandelte zurückzulassen.

Seit Dezember 2023 verstärkst Du das DfA-Mitarbeiterteam – in welchem Aufgabenbereich?

Genau, ich betreue als Projektkoordinatorin das Projekt der „Erweiterung der St. Michael Preparatory and Orphanage School in Koliech zur Internatsschule“, für das wir eine Förderung der Aumund Foundation bekommen haben. Weiterhin werde ich mich auch um das Fundraising bei DfA kümmern.

Was macht Dir dabei am meisten Freude?

Die Energie, der Ideenreichtum und das Engagement unserer kenianischen Partner ist für mich immer wieder faszinierend! Diese Menschen leben und arbeiten unter widrigsten Verhältnissen und sind in der Lage, Projekte zu entwickeln und durchzuführen. Das hat meinen größten Respekt.

Welche sind die größten Herausforderungen dabei?

Die oft unsichere politische Lage mit viel Korruption und oft unübersichtlicher Gemengelage, die prekären wirtschaftlichen Verhältnisse der Menschen und die Währungsschwankungen stellen neben den klimatischen Veränderungen die größten Herausforderungen für die Projekte in und mit Kenia dar.

Was möchtest Du langfristig gern erreichen?

Ich habe seit 2022 ein eigenes kleines Schulprojekt in Nyabondo und mein Wunsch dort und auch für alle DfA-Projekte wäre, dass diese Projekte es schaffen, sich selbst zu erhalten und zu finanzieren und somit von uns unabhängig zu sein.

Wie verbringst Du deine freie Zeit?

Ich mache gerne ausgedehnte Radreisen. Dreimal war ich schon in Afrika unterwegs. Letztes Jahr ging es durch Italien, dieses Jahr eventuell durch Portugal und Nordspanien.
Ich kümmere mich um mein Schulprojekt in Nyabondo und unterstütze seit einigen Jahren eine Frau aus Uganda, sich bei uns zu integrieren und eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.

Dr. Isa Rait ist zu erreichen unter i.rait (at) dentists-for-africa.org

 

Lest hier mehr über den DfA-Einsatzplaner Dr. Christoph Niesel und die DfA-Projektmanagerin Anne-Kristin Henker.