Die Geschichte von Rhoda Ogada Teil 2 – Mutter, Selbstversorgerin und Geschäftsfrau

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Die Geschichte von Rhoda Ogada Teil 2 – Mutter, Selbstversorgerin und Geschäftsfrau

Den ersten Teil der Geschichte von Rhoda gibt es hier: dentists-for-africa.org/rhoda-ogada-witwenkooperative

Rhoda Awuor Ogada ist eine wahre Powerfrau. Die Witwe ist Teil der Witwenkooperative St. Monica Village von Anfang an. Sie hat fünf Kinder und einen Enkelsohn. In der Witwenkooperative ist sie seit 2010 Projektleiterin und hat seitdem viel für die Witwen erreicht. Unter anderem setzte sie sich dafür ein, dass das Land der Kooperative eine offizielle Besitzurkunde erhält. Gemeinsam mit dem Vorstand der Witwen, gründete sie den Kindergarten der Witwenkooperative, damit die Witwen besser für den Unterhalt ihrer Kinder sorgen können.  Und nicht zuletzt wandelte sie die Kooperative von einer Selbsthilfegruppe in eine CBO (Community Based Organization). Dadurch können die Mitglieder mehr von den Gemeindeaktivitäten profitieren. Rhodas Aufgabe ist es auch den Kontakt nach Deutschland zu halten, sich um Abrechnungen zu kümmern, Kostenvoranschläge einzuholen und alle Veranstaltungen, die im St. Monica Village stattfinden zu organisieren. Rhoda hat ein großes Organisationstalent, so stemmt sie alljährlich die Verteilung der Gewinne aus der Weihnachtstombola. In diesem Jahr sind es 216 Hühner, 72 Ziegen, 107 Obstbäume und 205 weitere Geschenke, die sie besorgen muss.

Selbstständigkeit ist für Witwen besonders wichtig

Für Rhoda ist am wichtigsten, den Frauen immer wieder klarzumachen, dass sie auf eigenen Beinen stehen müssen: „Finanzielle Unabhängigkeit ist sehr wichtig und sollte die oberste Priorität haben. Damit eine Witwe in der Gemeinschaft, in der ich lebe, respektiert und geschätzt wird, sollte sie nicht ständig um Hilfe von ihren Schwiegereltern bitten, weil diese die Ansicht entwickeln, dass sie eine Bettlerin und ein Hindernis für ihren Fortschritt ist. Das hat zu Konflikten zwischen vielen Witwen und ihren Schwiegereltern geführt. Wann immer wir uns treffen und vor allem, wenn wir Hilfsgüter verteilen, erinnere ich die Mitglieder der Gruppe immer wieder daran, wie wichtig es ist, landwirtschaftlich tätig zu sein. Obwohl meine Schwiegereltern mich abgelehnt haben, weil sie neidisch auf meine Fortschritte sind. Ich kann meinen Kindern etwas zu essen geben! Es gibt nichts, was eine Mutter glücklicher macht, als zu sehen, dass ihre Kinder satt sind“, erklärt Rhoda.

Rhoda als Landwirtin

Rhoda ist selbst als Landwirtin tätig. Sie baut Mais, Bohnen und Erdnüsse kommerziell an. Zudem züchtet sie Ziegen, Schafe, Hühner und Kaninchen. Sie sieht diese Tätigkeit als elementar, um ihre Kinder zu versorgen und darüber hinaus Gewinne zu erwirtschaften.

Rhoda als Geschäftsfrau

Durch Rhodas Einsatz als Projektleiterin in der Kooperative profitieren die Witwen von vielen Vorteilen. Durch die Schaffung neuer Jobs können sie selbstständig ihren Unterhalt verdienen. Die Nahrungsmittelhilfe ist für viele Witwen überlebenswichtig. Vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie und der nun stetig steigenden Lebensmittelpreise.

Rhoda hat weitere Ideen, was sie mit der Kooperative erreichen und verbessern möchte: Sie will das Cateringunternehmen der Kooperative weiter ausbauen. Es sollen mehr Küchengeräte angeschafft werden, damit mehr Frauen gleichzeitig arbeiten und größere Aufträge angenommen werden können. Außerdem soll der Hotelbetrieb, der ins Stocken geraten war, wieder aufgenommen werden. Langfristig möchte sie ins Immobiliengeschäft einsteigen, um die finanzielle Situation der Gruppe zu verbessern.

Wir freuen uns über jeden Fortschritt, den diese starke und selbstständige Frau für sich und die Witwenkooperative erzielt.