Covid-19 Prävention in Kenia stärken

Ray Oboras Traum Zahnarzt zu werden
April 10, 2022
Die Geschichte der Witwenkooperative St. Monica Village
Juni 10, 2022

Covid-19 Prävention in Kenia stärken

Das Weiterbildungsseminar zur Prävention von Infektionskrankheiten wie Covid-19 in Nyabondo ist in vollem Gange.

Covid-19 Prävention in Kenia stärken

In der kleinen Gemeinde Asumbi in Homa Bay County, Westkenia, beginnt der Tag schon früh: etwa 20 Personen in Reflektorjacken sitzen unter einem Zeltdach und hören einem Vortrag über die Risiken und die Prävention von COVID-19 zu.

Mit der Unterstützung von Klinikpartnerschaften setzt Dentists for Africa ein Projekt zur Prävention der Verbreitung von Infektionskrankheiten wie COVID-19 in lokalen Gemeinden in Westkenia um. Das Projekt startete am 1. März 2021 und läuft noch bis zum 15. September 2022.

Dentists for Africa hat das Projekt im Einklang mit der nationalen und regionalen Gesundheitsstrategie der kenianischen Regierung entworfen, die sich auf die Einbindung und das Engagement von lokalen Gemeinden und die Aufklärung der Bürger konzentriert, um der Verbreitung von COVID-19, aber auch der Verbreitung falscher Informationen vorzubeugen. Staatliche Institutionen erreichen in ländlichen Gebieten oft nicht alle Bevölkerungsteile und die kenianischen Bürger begegnen dem Staat oft mit Mistrauen. Sie vertrauen eher einflussreichen Persönlichkeiten in ihren Gemeinden, als staatlichen Institutionen und so ist die beste Art und Weise, die Bevölkerung zu erreichen, sich an solche Persönlichkeiten zu wenden.

In diesem Sinne haben die Mitarbeiter und Partner von DfA in Kenia Weiterbildungsseminare organisiert. Diese Seminare sind an das Personal der beteiligten Krankenhäuser, Gesundheitspersonal und einflussreiche Mitglieder der Community gerichtet. Dentists for Africa rüstet die beteiligten Krankenhäuser entsprechend mit Material aus.

Die Teilnehmer lauschen dem Vortrag.
Die Teilnehmer lauschen dem Vortrag.

Unsere Partner in Kenia

Über WhatsApp und Zoom konnte DfA das Projekt von Deutschland aus gut koordinieren. Eine Schlüsselrolle spielten bei der Projektumsetzung aber die Partner und Kollegen der Organisation vor Ort in Kenia: z.B. Felix Osanga, der Projektleiter und Geschäftsführer von DfA in Kenia, der die teilnehmenden Krankenhäuser regelmäßig vor Ort besuchte und unsere langjährigen Partner, die Franciscan Sisters of St. Joseph in Asumbi. Sie haben einen Großteil des Projekts vor Ort in Kenia umgesetzt.

Die Franziskaner Schwestern leiten zwei der drei am Projekt beteiligten Krankenhäuser. Frauen sind beruflich im kenianischen Gesundheitssystem überdurchschnittlich stark vertreten und leisten zudem einen großen Beitrag in der Pflege von Familienmitgliedern. Für Gesundheitsarbeiterinnen und Frauen allgemein ist es essenziell zu wissen, wie sie sich und ihre Familien vor der Corona-Pandemie schützen können.

Seminarteilnehmer in Nyabondo.
Seminarteilnehmer in Nyabondo.

Hilfe zur Selbsthilfe

Das Hauptziel des Projekts ist es, die Gemeinden zu motivieren, selbst aktiv zu werden: Hilfe zur Selbsthilfe. Ein Fokus liegt hier auf der Stärkung des Vertrauens der Bürger in die Gesundheitsfachkräfte. Die Franciscan Sisters of St. Joseph sprechen gezielt Personen an, die in ihren Gemeinden Vertrauen genießen. Diese Personen werden umfassend informiert und darum gebeten, in ihren Einflussbereichen Aufklärung zur Prävention von Krankheiten wie COVID-19 zu leisten. Dabei sollen auch schädliche Stigmata bekämpft und Ängste der Bevölkerung gelindert werden, die sich in Zusammenhang mit dem Virus stark ausgebreitet haben. Das betrifft unter anderem die niedrige Impfquote. Die Seminarteilnehmer werden über die Impfung informiert und können diese Informationen an die Menschen in ihren Gemeinden weitergeben.

Im Rahmen des Projekts erstellten die Teilnehmer außerdem Reflektoren und Poster: Die Fahrer der in Kenia typischen Motorradtaxis (Pikipikis) tragen die Reflektoren, um Aufmerksamkeit für die Gefahr durch COVID-19 zu erregen und um Fehlinformationen entgegenzuwirken. Das Krankenhauspersonal erstellte Informationsposter mit Hinweisen zum Schutz vor übertragbaren Krankheiten und hängte diese in den Krankenhäusern auf.

Die Projektteilnehmer erwerben also ein umfassendes Wissen, das sie langfristig zum Schutz und Nutzen ihrer Patienten und Gemeinden anwenden und weitergeben können.

Seminarteilnehmer in Nyabondo.

Die Erfolge des Projekts

Etwa 750 Gesundheitsfacharbeiter und einflussreiche Gemeindemitglieder nahmen an den Weiterbildungsseminaren teil und brachten ihr Wissen in ihre Gemeinden.

Das Krankenhauspersonal der drei beteiligten Krankenhäuser stellte im Laufe der Umsetzung des Projekts bereits fest, dass die Gemeindemitglieder und Patienten ein immer stärker werdendes Bewusstsein für die Ansteckung mit übertragbaren Krankheiten wie COVID-19 entwickelten. Die Patientenzahlen stiegen wieder an, nachdem sie gezielt zur Ansteckungsgefahr und den Schutzmaßnahmen in den Krankenhäusern informiert worden waren. Die Zahl der Impfungen nimmt in Kenia zu. 12,6 % der Bevölkerung Kenias sind momentan vollständig geimpft.

Dank der Wassertanks und der Handwaschstationen, die im Laufe des Projekts gekauft und aufgebaut wurden, können sich die Patienten regelmäßiger die Hände waschen, was der Übertragung zahlreicher Krankheiten vorbeugt und die Gesundheitssituation generell verbessert. Doch vor allem die Weiterbildung von einflussreichen Gemeindemitgliedern, kirchlichen Führungspersönlichkeiten und Jugendgruppen zeigt ihre Wirkung. Staatliche Institutionen erreichen in ländlichen Gebieten oft nicht alle Bevölkerungsteile und dem Staat wird oft mit Mistrauen begegnet. Kenianische Bürger vertrauen eher wichtigen Persönlichkeiten in ihren Gemeinden als staatlichen Institutionen und so ist die beste Art und Weise, die Bevölkerung zu erreichen, solche Persönlichkeiten einzubeziehen.

Momentan steigen die Coronazahlen in Kenia wieder und die Mitarbeiter und Partner von DfA organisieren erneut Seminare zur Prävention von Infektionskrankheiten wie COVID-19.