Vom Kompostseminar bis zur psychosozialen Beratung: Neuigkeiten aus der Witwenkooperative

Educational Fund: Nachhaltige Hilfe nach dem Schneeballprinzip
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Veranstaltungshinweis: Gesprächsabende mit Dr. Schinkel und Sister Seraphine in Sömmerda und Weimar
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Vom Kompostseminar bis zur psychosozialen Beratung: Neuigkeiten aus der Witwenkooperative

Ereignisreiche und aktive Monate liegen hinter den Frauen der Witwenkooperative St. Monica Village. Die Frauen sind äußerst aktiv, haben viele Ideen, die nach Abstimmung oder Förderung direkt in die Tat umgesetzt werden und von denen wiederum die Witwen selbst, die Einwohner rund um Nyabondo oder das Patenschaftsprojekt von Dentists for Africa (DfA) profitieren.

 

Wahl des Kinderauswahlkomitees  

Welche der bedürftigen Waisen und Halbwaisen in das DfA-Patenschaftsprogramm aufgenommen werden, entscheidet das Kinderauswahlkomitee der Witwenkooperative. Dieses Komitee wird alle zwei Jahre demokratisch gewählt. Mitte Juni war es wieder so weit. Der Saal im Witwendorf platzte fast aus allen Nähten – von nah und fern waren die Frauen gekommen, um teilzunehmen. In Anwesenheit des Vorstandes der Witwenkooperative und von Sr. Seraphine, die das Patenschaftsprojekt leitet, wählten die mehr als 500 Witwen sieben Vertreterinnen aus ihren Reihen– was sie nach Vorschlag von passenden Kandidatinnen in geheimer Abstimmung taten. Die sieben Frauen kommen aus unterschiedlichen Regionen in und um Nyabondo. Sie sind dafür zuständig, bedürftige Waisenkinder zu identifizieren und für den Vorschlag zur Aufnahme ins DfA-Patenschaftsprojekt auszuwählen. Das Komitee trifft sich i.d.R. zwei- bis dreimal im Jahr und arbeitet eng mit Sr. Seraphine zusammen. Ein erstes Treffen fand bereits statt.

 

Seminar: Effektiver Gemüseanbau mithilfe von Kompost als einkommensgenerierende Maßnahme

Wie kann man Kompost selbst herstellen und verwenden, um Obst und Gemüse auch auf kleinsten Flächen zu ziehen und gewinnbringend zu verkaufen? Dies erfuhren die Witwen in Theorie und Praxis durch die Chilenin Floranzia, die im Juni einen ehrenamtlichen Einsatz in der Witwenkooperative leistete. Kompost eignet sich besonders gut für das Wachstum von Kürbis, Koriander, Tomaten etc.Die Witwen wollen so besonders die Frauen unterstützen, die nur kleine Gärten bewirtschaften. Auch sie erhalten mithilfe der gelernten Methoden nun nennenswerte Ernten, die sie dann verkaufen können.

Während Floranzia die Witwen vor Ort schulte und an einem weiteren Tag mit ihnen das Gelernte in die Praxis umsetzte, unterstützte DfA die Kooperative finanziell mit dem Kauf von geeigneten Samen für jede der Witwen.Angebaut wurden Tomaten, Butternut-Kürbisse und weitere einheimische Nutzpflanzen.„Es hat mich beeindruckt, dass wir innerhalb von zwei Tagen Wissen und Fertigkeiten erhalten und den ersten praktischen Schritt dazu gemacht haben, Kompost selbst herzustellen und einzusetzen, um die Ernten dann einkommensgenerierend vermarkten zu können“, freut sich Managerin Rhoda Ogada.

 

Neue psychosoziale Beraterinnen

Zwei weitere Witwen haben die Ausbildung als Beraterin erfolgreich absolviert:

Dorothy (43, l.), Farmerin und Mutter von fünf Kindern sowie Salome (vorn), 35 Jahre alt, Marktverkäuferin und Mutter dreier Kinder. Die Frauen ließen sich – wie im vergangenen Jahr Rhoda (Mitte) und Rose (r.) – professionell schulen, um den seit 2023 bestehenden Counseling-Service der Witwenkooperative zu unterstützen. Diese Verstärkung war aufgrund der hohen Nachfrage nicht nur durch den Witwenkreis, sondern auch durch Ratsuchende aus Nyabondo und Umgebung nötig geworden.

Dorothy und Salome waren im Februar während des monatlichen Treffens der Witwen unter mehreren Bewerberinnen ausgewählt worden, die von DfA unterstützte Ausbildung zu absolvieren. Sie werden gemeinsam mit den beiden weiteren Beraterinnen Rhoda und Rose mehrmals wöchentlich Sprechstunden im Büro des Witwendorfes anbieten. Auch ihr Honorar wird von DfA gesponsert – hier wird langfristig ein Sponsor gesucht!

 

Erhalt eines eigenen Budgets

Ein eigenes Budget aus zweckgebundenen Spenden für die Zahlung der laufenden Kosten erhielten die Frauen der Witwenkooperative im Juli. Als Auszeichnung für die bisher so transparente, aktive und effiziente Verwendung der gespendeten Mittel sind die Frauen für die Verwendung und Zahlung laufender Projekte wie die Zahlung der Krankenversicherung für die aktiven Witwen nun selbst verantwortlich.

Über einen entsprechenden Bescheid, den Managerin Rhoda Ogada von DfA erhielt, informierte sie die Witwen im Monatstreffen vom Juli in Luo.– Große Freude und Dankbarkeit, aber auch das Bewusstsein für die damit verbundene Verantwortung waren die Reaktionen.

 

Sie wollen die Witwenkooperative unterstützen? Mit einer zweckgebundenen Spende oder einem persönlichen Einsatz im Witwendorf in Nyabondo/Westkenia ist dies möglich! Sprechen Sie uns an.

Fotos: R. Ogada