Mit der ganzen Familie in Nyabondo – Im Einsatz im Witwenprojekt

Einsatz im Witwenprojekt

Im April reisten Katharina Weiland-Zejewski, ehrenamtliche Leiterin des Witwenprojekts, Anne-Kristin Henker, Programm Managerin, und Nicholas Koech, ehemaliges Patenkind, heute Mitglied des Vorstands von Dentists for Africa (DfA), gemeinsam mit ihren Familien nach Kenia. Als ehrenamtliche Einsatzleistende war ihr Ziel die Witwenkooperative St. Monica Village in Nyabondo im Westen des Landes, rund 300 Kilometer (etwa acht Autostunden) von Nairobi entfernt, in der auch das Patenschaftsbüro von DfA untergebracht ist. Eine Woche lang waren sie hier tätig: Beim Start neuer Projekte, bei der Ausgabe von Spendengütern und mit eigenen unterstützenden Projekten. Katharina Weiland-Zejewski berichtet hier in den nächsten Tagen über die ereignisreichen Tage und Begegnungen innerhalb des zahnmedizinischen, Patenschafts- und Witwenprojektes.

Projektreise Teil 1: Ankommen in Nyabondo – wie unsere Reise begann

Einsatz im WitwenprojektEndlich! Nach elf Jahren ist es so weit, ich reise wieder nach Kenia. Mein erster Projektbesuch 2001 als Zahnarzthelferin galt noch dem Zahnmedizinischen Projekt, seit 2008 koordiniere ich von Deutschland aus ehrenamtlich die Witwenkooperative und war in dieser Funktion mehrere Male vor Ort. Ich reise diesmal nicht allein, meine beiden Kinder sind der Grund für meine lange Abwesenheit und nun auch der Grund für die anstehende Reise. Für mich geht es neben der Arbeit für Dentists for Africa diesmal auch um Wertevermittlung, um Dankbarkeit und darum den Blick über den Tellerrand zu wagen, um meinen beiden Jungs zu zeigen, dass die Art wie wir leben nicht für alle zutrifft und keinesfalls selbstverständlich ist.

Am 10. April 2025 geht es für uns los. Die Kinder wurden für einen Tag von der Schule beurlaubt, Direktor und Klassenlehrerinnen sind begeistert von unserem Vorhaben. Mein Mann, die Kinder und ich fliegen von Düsseldorf nach Frankfurt, dort verbringen wir eine Nacht, bevor es am nächsten Morgen zum Treffen mit unserer kleinen „Reisegruppe“ kommt.

Unsere Reisegruppe, das sind Nicholas Koech (2. Vorsitzender von Dentists for Africa), seine Frau Sandra – langjährige DfA-Aktive als einsatzleistende Zahnärztin und frühere Verantwortliche für das DfA-Patenschaftsprojekt – mit den Kindern Zola (6) und Zuri (2), Jenny Kühn (Sandras Schwester), Anne-Kristin Henker (Programm Managerin DfA) mit ihren Kindern Eleni (9) und Jakob (6) und wir, Katharina Weiland-Zejewski (Projektleiterin Witwenkooperative DfA), mein Mann Marco und unsere Kinder Laurenz (9) und Leander (6).

Einsatz im WitwenprojektVorhaben und Ankunft
Eine lange Aufgabenliste haben wir dabei, außerdem mehr als 210 Meter Stoff für unsere Projekte. Etwas unsicher, ob unser Vorhaben gelingen wird, im Zusammenspiel mit sechs Kindern und so einer großen Reisegruppe, landen wir am Abend in Nairobi. Dort vergrößert sich unsere Gruppe um eine weitere Person: Collins, Nicholas\‘ Bruder, schließt sich uns an und begleitet uns die nächsten zwei Wochen.

Auch Nicht-(Zahn-)Mediziner können bei DfA ehrenamtlich in den Projekten vor Ort mitarbeiten. Die Gruppe um Katharina Weiland-Zejewski wird in der Witwenkooperative und im kooperativeneigenen Kindergarten aktiv sein, u.a. Spielgeräte bauen und beim Anlegen eines kooperativeneigenen Heilkräutergartens mitwirken. Daneben wird Katharina Weiland-Zejewski als Projektleiterin in Zusammenarbeit mit den Witwen zwei neue Projekte starten und begleiten: Zum einen die Ausgabe der Heilpflanze Artimisia Afra und Schulung dazu im Rahmen der Ostertombola und zum anderen die Herstellung von waschbaren Windeln und Monatsbinden sowie die Schulung und Ausgabe.

Nach einer Nacht in Nairobi geht es mit einem gemieteten Bus in den Westen Kenias. Die Kinder sind begeistert, unangeschnallt fahren und sogar herumlaufen während der Fahrt, so etwas haben sie noch nie erlebt. Diese ungezwungene Art zu reisen lässt die acht Stunden schnell vergehen. Wir halten an einem Aussichtspunkt und blicken ins Rift Valley, dem Ostafrikanischen Grabenbruch und der Wiege der Menschheit. Unbeschreiblich, diese Aussicht, und die ersten Tiere sind auch schon in Sicht, Klippschliefer, Affen und wilde Katzen begrüßen uns bei der kurzen Rast.

Einsatz im Witwenprojekt
Gegen Abend treffen wir in Sondu ein – einer trubeligen Stadt mit riesigem Markt, die sich entlang der Hauptstraße erstreckt. Sie liegt vier Kilometer von Nyabondo entfernt, hier gibt es eine Unterkunft für uns alle. Jede Familie bezieht ein kleines Häuschen inmitten eines großen Gartens, bevor es am nächsten Morgen zum ersten Treffen in die St. Monica Village Witwenkooperative geht.

Fortsetzung: In Teil 2 berichtet Katharina über das aufregende erste Treffen in der Witwenkooperative und die Projekte vor Ort und warum Stoffwindeln Empowerment bedeuten.

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